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Im Blickpunkt

EXPLODIERENDE E-ZIGARETTEN
…Verbrennungen, tiefe Wunden, Blindheit,
Verlust von Zähnen und Fingergliedern u.a.

Der Handyhersteller Samsung hat weltweit alle neuen Galaxy Note 7 Smartphones zurückgerufen,1 da sie durch Überhitzung des Akkus schmelzen und in Flammen aufgehen können. Vergleichbare risikomindernde Aktionen gibt es für E-Zigaretten (a-t 2014; 45: 17-9) nicht, obwohl bereits hunderte Anwender durch die Akkus dieser so genannten Dampfer geschädigt wurden.2,3 Die meisten dieser Geräte enthalten Lithium-Ionen-Akkus (siehe Kasten, Seite 92) mit hoher Energiedichte, mit denen eine Heizwendel erhitzt wird, um ein Nikotin oder andere Bestandteile enthaltendes Liquid zu verdampfen. Seit 2015 häufen sich Berichte über Akkus, die ohne vorherige Warnzeichen explodiert sind.

Explodiert die E-Zigarette beim Gebrauch, führt dies zu Verbrennungen, vor allem an Mund und Gaumen, Gesicht und Hals sowie an Händen und Armen.3,4 Über Lungenschädigung, Kieferfrakturen, Hornhautverletzungen des Auges, Erblindung und abgerissene Fingerglieder wird berichtet.3,5-9 Geschossartig fliegende Akkus bzw. Geräteteile haben Zähne ausgeschlagen3,10,11 und tiefe Wunden gerissen.2-4 Wohnungseinrichtungen sind in Flammen aufgegangen.3,12 Explodiert die E-Zigarette in der Hosentasche („like a ,rocket in my pocket’”), können Stichflammen schwere Verbrennungen und Wunden im Oberschenkelbereich verursachen.3,13,14 Die Explosion kann sogar tödliche Folgen haben: Ein während des Aufladens explodierter E-Zigaretten-Akku entzündet im Schlafzimmer eines COPD-Patienten den Schlauch eines Sauerstoffkonzentrators und löst einen Brand aus, an dessen Folgen er stirbt.3,12  mehr 


©  arznei-telegramm, publiziert am 21.Oktober 2016

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